1 Brede

Hallo miteinander!

Mit 19 habe ich eine duale Berufsausbildung abgeschlossen und konnte nachfolgend leider nur (knappe) 2 Jahre meinen erlernten Beruf ausüben.
Danach quälte ich mich durch eine langjährige Arbeitslosigkeit. Nun, mit 26, ist der Knoten geplatzt und ich möchte endlich wieder aktiv werden.
Als Langzeitarbeitsloser einen Job zu finden ist leider nicht einfach und so zöge ich es in Betracht, es über den zweiten Bildungsweg zu versuchen.

Die größte Frage, die sich mir stellt, ist, ob es sich für mich wirklich lohnt das Abitur nachzuholen bzw. ob ich dazu auch die nötigen Voraussetzungen mitbringe. Da ich weder über genügend praxisbezogene Berufserfahrung/tätigkeit verfüge, noch über gute Zensuren, die mir die Mittlere Reife ermöglicht hätten.

Weitere Themen die mich diesbezüglich Interessieren:

- Wird der Zeitraum meiner Arbeitslosigkeit vollständig angerechnet

- Wie viel Jahre würde es in Anspruch nehmen, auf einem Abendgynasium die Hochschulreife zu erlangen
(Habe mich bereits auf www.abendgymnasium-hannover.de versucht zu informieren, wurde aber aus all den Voraussetzungsbedingungen nicht schlau)

Und schließlich die letzte Frage, die man eigentlich nicht wirklich beantworten kann:

- Lohnt es sich?


Stehe derzeit ziemlich ohne Rat und Perspektive da.

Vielen Dank schonmal, Brede!






09.03.2011 15:26

2 admin

Hallo Brede,

also fassen wir mal zusammen:

- abgeschlossene Berufsausbildung (Was für eine und wie lange? nach Landes- oder Bundesrecht?)
- ca. 2 Jahre Berufserfahrung im erlernten Beruf
- höchster aktueller Schulabschluss: Hauptschulabschluss?!? (bitte genaue Bezeichnung nachreichen, je nach Bundesland gibts da unterschiedliche)
- Alter: 26 Jahre
- Wohnort/Bundesland: Hannover/Niedersachsen?!?

Wo wurden der Schulabschluss als auch die Berufsausbildung und Berufserfahrung gesammelt (Bundesland)?

Ansonsten noch folgende Frage meinerseits: Welche Intention steckt hinter dem Abitur nachholen genau? Ein Hochschulstudium? Wenn ja, was und wo? Reicht vllt. schon die Fachhochschulreife?

Ob sich das Abitur lohnt, ich denke schon, wenn man aktuell arbeitslos ist kann und sollte man die Zeit nutzen, sich weiter zu qualifizieren. Das Abitur ist ein höherer Schulabschluss und bietet interessante Perspektiven.

Grüße,
Christian

09.03.2011 15:48 | geändert: 09.03.2011 15:48

3 Brede

Hallo,

hier noch die nötigen Daten:

Hauptschulabschluss (9. Klasse) in München

Lehre zum Industriebuchbinder nach drei Jahren ebenfalls in München abgeschlossen

derzeit Wohnhaft in Hannover (Niedersachsen)

zwei Jahre hier in Hannover gearbeitet, seit 2006 Arbeitslos


Warum das Abitur? Da gerate ich mit meiner derzeit vorherrschenden Perspektivlosigkeit aneinander. Eigentlich würde ich gerne als Mediengestalter (Digital- und Printmedien) Fuß fassen. Habe jedoch die Erfahrung gemacht (wen wunderts) das Talent allein nicht ausreicht. Beherrsche die gängigen Programme und habe mich langjährig mit dem Thema beschäftigt. Ein Hobby also.

Von Bekannten, die in diesem Berufsfeld tätig sind, weiß ich, das man als Hauptschüler selten eine Chance bekommt. Diese Erfahrung konnte ich, nach endlos fehlgeschlagenen Bewerbungen teilen.

09.03.2011 16:28

4 admin

Mediendesign bzw. Mediengestaltung kann man ja sowohl studieren (an FHs und Unis), als auch ne Berufsausbildung in dem Bereich machen. Letztere laut wikipedia dual ("Mediengestalter/in Digital und Print", dreijährig) oder auch rein schulisch (an ner Berufsfachschule zum geprüften oder staatlich anerkannten Mediendesigner).

Hast dich schon mal für nen Ausbildungsplatz beworben, oder visierst du doch eher ein Studium in dem Bereich an (dann schau mal auf studieren.de oder hochschulkompass.de wo die Richtung angeboten wird und was dich am meisten interessiert)?

Wenn das Ziel Studium heißt, müsste man sehen, ob eine schulische HZB formal unbedingt notwendig ist, denn mittlerweile kann man in jedem Bundesland auch ohne diese als sog. beruflich Qualifizierter studieren. Siehe dazu mal unsere Unterseite "Studium ohne Abitur" und vor allem die dortige synoptische Darstellung der KMK. Generell sollte man aber trotzdem für sich entscheiden, ob man vllt. nicht doch lieber "freiwillig" nochmal die Schulbank für nen höheren Schulabschluss drückt, denn mit Hauptschulabschluss stell ich mir nen Studium doch schon ziemlich heavy vor (auch wenn es evtl. möglich ist)...

Wenn du dich dann entscheidest, doch die Fachhochschulreife oder das Abitur nachzuholen, gibt es viele Wege. Je nachdem, ob es Vollzeit oder Teilzeit sein soll, fallen dann ein paar weg. Am Abendgymnasium bzw. Kolleg könntest du bspw. auch mit dem HSA einsteigen. Dauer bis zum Abitur wären dann im günstigsten Fall 3,5 Jahre am Kolleg (ein Semester Vorkurs + 1 Jahr Einführungsphase + 2 Jahre Qualifikationsphase), AG wäre nen halbes Jahr länger (weil der Vorkurs in NDS wohl dann zwei Semester geht). Andere Schularten/-formen verlangen evtl. explizit einen mittleren Schulabschluss als Zugangsvorassetzung und bieten keinen Vorkurs oder ähnliches an. Dann muss dieser zunächst nachgeholt werden (bspw. über ne Abendrealschule / Externenprüfung). Ist nen bissl blöd, weil hättest du den Abschluss bspw. durch deine Berufsausbildung erworben (bei entsprechenden Noten ja möglich), hättest jetzt bessere Chancen, die schulische HZB schneller zu machen (bspw. 1 Jahr an der FOS zur Fachhochschulreife oder zwei Jahre an der BOS zur allgemeinen/fachgebundenen Hochschulreife). Ansonsten kannst du dich auch jetzt schon mit HSA in Eigenregie auf die staatliche Nichtschülerabiturprüfung vorbereiten, bspw. über eine Fernschule.

Ansonsten empfehle ich erstmal für den Einstieg in die Thematik "Fachhochschulreife/Abitur" die Internetseiten des Niedersächsischen Kultusministeriums.

Grüße,
Christian

09.03.2011 18:05 | geändert: 11.04.2020 21:17

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