Die SfE - Schule für Erwachsenenbildung - in Berlin ist eine 1973 gegründete, alternative Schule des Zweiten Bildungsweges zur Vorbereitung auf die Nichtschülerprüfungen zum Erwerb der Allgemeinen Hochschulreife und des mittleren Schulabschlusses (genehmigte Ersatzschule nach § 98 SchulG Berlin). Angeboten wird das Abitur nachholen in einem Kolleg-Zweig (Zweiten Bildungsweg) und in einem gymnasialen Zweig:
Kolleg-Zweig | Gymnasialer Zweig | |
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Mindestalter | 18 Jahre | 18 Jahre |
Vorausgesetzter Schulabschluss | Mittlerer Schulabschluss | |
Weitere Voraussetzungen | abgeschlossene Berufsausbildung oder zweijährige, den Unterhalt sichernde Erwerbstätigkeit, wobei alternative Zeiten anrechenbar sind | |
Fächer | 8 | |
Unterrichtszeiten | Montag bis Freitag von 9:30 bis 15:50 Uhr Die Ferien richten sich nach der Berliner Ferienordnung. |
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Dauer | 3 Jahre | 2,5 bzw. 3 Jahre |
Schulgeld | 100 € / Monat | |
BAföG-Förderung | elternunabhängig | elternabhängig |
Kursbeginn | 01.06. eines Jahres | 01.06. und 01.12. eines Jahres |
Die SfE Berlin wird von Schülern und Lehrern selbst verwaltet und ermöglicht aufgrund ihrer staatlichen Unabhängigkeit selbstbestimmtes Lernen ohne Notengebung (ein persönliches Feedback erfolgt im Gespräch mit den Lehrkräften). Die Prüfung wird nach einer entsprechenden Vorbereitungszeit extern von einer staatlichen Prüfungskommission abgenommen. Die Unterrichtsinhalte richten sich deshalb nach den Berliner Rahmenlehrplänen. Zudem entscheiden Schüler und Lehrer gemeinsam über die Inhalte.
Zur Zeit arbeiten an der SfE in zehn Klassen etwa 200 Schüler und 17 Lehrer, sowie fünf Angestellte.
2016 hat die SfE beim Deutschen Schulpreis den 2. Preis gewonnen.
Am 11.05.2017 kam ein Dokumentarfilm von Filmemacher Alexander Kleider über die Schule für Erwachsenenbildung in ausgewählte Kinos ("Berlin Rebel High School"), den es mittlerweile auch zum Kaufen auf DVD und zum Ansehen bei Amazon Prime Video gibt.
Auf dem Deutschen Schulportal der Robert Bosch Stiftung gibt es ein Interview vom 23. August 2024 mit Lehrerin Anna und Schüler Peppe, das einen guten Eindruck vom Schulleben an der SfE in Berlin vermittelt.
Monatlich muss man an der SfE Berlin fürs Abi nachholen derzeit 100 Euro bezahlen. Zur Förderung der gymnasialen Abi-Klassen erhält man gegebenenfalls rückzahlungsfreies, elternabhängiges Schüler-BAföG. Rückzahlungsfreies, elternunabhängiges BAföG bekommen die Kolleg-Abiturienten.
Weiterhin kann man zum Beispiel zur Finanzierung ein Stipendium der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung erhalten. Das geht aber nur, wenn man aktives Gewerkschaftsmitglied und/oder gesellschaftspolitisch engagiert ist, sowie ein kontinuierliches und ehrenamtliches Engagement nachweisen kann.
In Berlin hat man laut "PrüfVO - Nichtschülerabitur" zunächst 17 verschiedene Fächer für die aus acht Fächern und Teilprüfungen bestehende, einmal jährlich stattfindende Nichtschüler-Abiturprüfung zur Auswahl, die drei Aufgabenfeldern zugeordnet sind (sprachlich-literarisch-künstlerisches Aufgabenfeld, gesellschaftswissenschaftliches Aufgabenfeld und mathematisch-naturwissenschaftlich-technisches Aufgabenfeld). Die Schulaufsichtsbehörde kann auf Antrag jedoch weitere Fächer, die auch an den öffentlichen Gymnasien als Prüfungsfächer zugelassen werden können, als Prüfungsfächer zulassen.
Die Schule für Erwachsenenbildung bietet Unterricht in neun Fächern an (Bildende Kunst, Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Geschichte, Politikwissenschaft, Biologie und Mathematik). Auf Antrag kann man sich aber selber oder in selbstorganisierten Lerngruppen und Arbeitsgemeinschaften auf Prüfungen in anderen zugelassenen Fächern vorbereiten.
Bei der Externen-Abiturprüfung werden in vier Fächern Klausuren geschrieben (darunter zwei Leistungsfächer) und vier weitere Fächer mündlich geprüft. Bei der Wahl der Prüfungsfächer sind laut "PrüfVO - Nichtschülerabitur" bestimmte Vorgaben zu beachten: